Großen Anteil an der rasanten Entwicklung der Blasmusik im Allgemeinen und der Sinfonischen Blasmusik im Besonderen haben neben den Militärmusikkorps verschiedene Blasorchester aus dem zivilen Bereich.
Blasorchester diverser Rundfunkanstalten, Musikvereine (insbesondere aus den Niederlanden, England und Deutschland) sowie weitere aus dem professionellen Lager rekrutierte Bläserensembles wie z. B. das Tokyo Kosei Wind Orchestra trugen und tragen entscheidend zur hoch kultivierten Szene unserer heutigen Zeit bei.
In den 1970er Jahren spielte das Blasorchester des Westdeutschen Rundfunks eine große Rolle bei der Erprobung neuer Besetzungsformen und Interpretationsmöglichkeiten. Persönlichkeiten wie der Ausnahmetrompeter Franz Willi Neugebauer und der langjährige Orchesterchef Heinz Bröcker zeigten seiner Zeit neue Wege auf.
Damals wurden auch regelmäßig die Einspielungen der Marsch Band des Norddeutschen Rundfunks unter der Leitung von Karl Heinz Loges ausgestrahlt. Die zum Teil eigenwilligen Arrangements ließen zwar nicht unbedingt die Herzen der Liebhaber zackiger Märsche höher schlagen, führten aber dennoch dazu, dass der Marsch schlechthin bei einem größeren Publikum wieder salonfähiger wurde.
Beide Ensembles, das Blasorchester des WDR und die NDR Marsch Band, wurden schon vor vielen Jahren aufgelöst. Nach wie vor hingegen erfreut sich das äußerst erfolgreiche Rundfunkblasorchester Leipzig größter Beliebtheit, seit einigen Jahren allerdings nicht mehr unter öffentlich-rechtlicher Obhut, sondern in privater Trägerschaft.